Die ökonomischen Auswirkungen der Corona Pandemie könnten sich in 2021 in der Entwicklung der Angebotsmieten in Frankfurt und den übrigen 6 deutschen Metropolen widerspiegeln.
VermieterPRO erwartet eine Stagnation der Mietpreise auf bestehendem, bereits hohen Level in 2021. Bestenfalls sehen wir ein moderates Steigerungspotenzial, dann auch nur im Segment Neubau
Die Schwankungsbreite der Mieten ist aus unserer Sicht bedingt von der Entwicklung der Volkswirtschaft, sowie von der Entwicklung des Standorts Frankfurt verglichen mit Alternativstandorten. Die vergleichsweise hohe Beschäftigungszahl in der Luftfahrtindustrie könnte dabei negativ auf die Standortattraktivität einzahlen.
Trotz der Pandemie konnten die Mieten in Deutschlands 7 großen Metropolen, zu denen auch Frankfurt gehört, vergangenes Jahr noch einmal zulegen. Bleibt der Aufwärtstrend bei den Mietpreisen für Wohnungsmieten 2021 ungebrochen? Mit der Frage, ob die Mieten weiter steigen, befassen wir uns unter anderem in unseren Immonews vom vergangenen Sonntag.
Basisszenario Mieten: Corona-Auswirkungen werden Angebot und Nachfrage in Frankfurt beeinflussen Das Jahr 2021 beginnt, wie 2020 zu Ende gegangen ist: Mit einem Lockdown, dessen ökonomische Auswirkungen sich allmählich in die Volkswirtschaft fressen dürften. Dabei sind Metropolen deutlicher betroffen, als ländliche Lagen. Im Jahr 2020 hatten umfangreiche Staatshilfen noch dafür gesorgt, die ökonomischen Auswirkungen der Pandemie abzufedern. Zum Jahresende sind eine Vielzahl von Mietern in den Städten in Kurzarbeit oder müssen bereits empfindliche Einkommenseinbußen hinnehmen. Schon im vergangenen Jahr beobachteten wir ein "Trend zum Auszug" aus bestehenden Mietverhältnissen und die Anfrage zur Auflösung von Mindestmietdauern aufgrund von finanziellen Engpässen durch Corona. Dieser Trend dürfte sich im laufenden Jahr noch verstärken. In 2021 werden nach unserer Auffassung mehr Mieter in finanzielle Schwierigkeiten geraten, als im Jahr 2020. Auch drohen weitergehende Vermögenseffekte durch Arbeitsplatzverlust und das Aufzehren von Ersparnissen. Aus den beschriebenen Gründen werden voraussichtlich mehr Mieter aus ihren Wohnungen ausziehen.
Im Januar ist es noch nicht abzusehen, ob zusätzliche Kapazitäten auf der Angebotsseite, also mehr Mietwohnungen, die am Markt verfügbar sind, zu signifikanten Entspannungen der Mietpreise in den Metropolen führen wird. Gleichzeitig ist auch zu beobachten, ob der Nachfragedruck unverändert bleibt, oder ob tendenziell weniger Interessenten Wohnungen in städtischen Lagen nachfragen werden. Treffen beide Strömungen zusammen, ist mit Preisrückgängen zu rechnen.
Mietpreisrisiko: Frankfurter Flughafen
Die Luftfahrtindustrie ist von der Coronakrise besonders betroffen. Der Wirtschaftsfaktor Flughafen könnte die Mieten entsprechend negativ beeinflussen, abhängig von der Dauer der Corona Beschränkungen und der Auswirkungen der Pandemie auf den Flugverkehr. Hierbei sind auch die längerfristigen Auswirkungen einzubeziehen. Die Pandemie hat einen Trend zum "Digitalen Zusammentreffen" ausgelöst, der langfristig deutliche Implikationen auf den Geschäftsreiseverkehr haben sollte. Hier ist zu diskutieren, ob der Rhein-Main-Ariport als Motor der regionalen Wirtschaft auch nach überstandener Krise wieder alte Höhen erklimmen wird.
VermieterPRO: Ausblick auf die Entwicklung der Mieten 2021 VermieterPRO ist aus den oben genannten Gründen Ansicht, dass die Neuvertragsmieten im Jahr 2021 sämtlicher Wohnungsklassen im Bestand in Frankfurt bestenfalls moderat steigen werden. Eine Steigerung der Angebotsmieten im Bestand wird davon abhängig sein, wie tief die ökonomischen Auswirkungen die lokale Volkswirtschaft treffen. Im Grundsatz erwarten wir eine Stagnation der Angebotsmieten auf aktuellem, noch hohem Level. Im Segment Neubau sehen wir bestenfalls ein moderates Steigerungspotenzial, da die Nachfrager von neuen Wohnungen im Spitzenpreissegment weniger stark von den durch die Coronakrise betroffen sein dürften.
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