top of page

Mietmarkt: Warum "gefühlte Mieten" Mieter zum Kochen bringen

Wer den Terminus „explodierende Mieten“ googelt, erhält 598.000 Ergebnisse. Auf den ersten Plätzen ranken Süddeutsche Zeitung und Südkurier. Der öffentlich rechtliche Süddeutsche Rundfunk titelt auf einem der vorderen Plätze „Albtraum Wohnen“ - eine Doku über Diskriminierung. Der Bund müsse endlich handeln, heisst es in anderen Überschriften und mit dem Titel die „Kluft zwischen Miet- und Kaufpreisen nimmt zu“, lässt sich ein Beitrag des Spiegels ergooglen.

In dieser Woche ist ein ZEIT-Interview mit dem CEO des Wohnungskonzerns Vonovia das Gesprächsthema im Immobilienmarkt. Er benennt ein Problem, das zahlreichen Marktteilnehmern ebenfalls aufgefallen ist:


„Dass Mieten bei bestehenden Verträgen steigen„ ist eher ein gefühltes Problem.“, sagt Rolf Buch.


Buch antwortet auf die Berliner Enteignungsdebatte, zusammen mit der Bundestagswahl am 26.09. dürfen Bürger von Berlin über die Vergesellschaftung von Wohnungskonzernen mit mehr als 3.000 Wohnungen abstimmen. Die Sorge von Mietern, ihre Wohnung durch steigende Mieten zu verlieren, sei „objektiv kaum gegeben“, meint Buch im Interview. Dennoch werde die Diskussion emotional geführt.


Anfeindungen wegen gefühlt hoher Mietpreise Auch uns, und mutmaßlich anderen Immobilienmaklern, die mit der Vermietung von Wohnraum befasst sind, begegnet der Unmut von Mietern auf steigende Mieten im Geschäftsalltag. Häufig werden wir mit Äußerungen konfrontiert: „Die Mieten sind zu hoch“, „unbezahlbar“, „eine Unverschämtheit“. Erst kürzlich antworteten wir auf die Zuschrift eines Lesers unseres Newsletters. Er war wütend, konstatierte „völlig überzogene und nicht gemeinwohlverträgliche Preise auf dem Immobilienmarkt“.

In einem separaten Beitrag haben wir das ZEIT-Interview mit Rolf Buch einmal näher beleuchtet und ausschließlich die Fragen (ohne die Antworten) aufgeführt.

Ist die aufgeheizte Stimmung ein Ergebnis tendenziöser Berichterstattung?

„Im Rückblick auf die Berichterstattung des zurückliegenden Jahrzehnts stellt sich die Frage, ob engagierte Journalisten in zahllosen Beiträgen die Meinung der Mieter geschildert haben“, argumentiert Richard Nitzsche, Geschäftsführer von VermieterPRO, „oder ob die Mieter schlussendlich die Meinung der Journalisten übernommen haben, die die Mieten in Großstädten für zu teuer hielten, Preisschübe regelmäßig kritisieren und wenig zwischen Ursache und Wirkung auf dem Mietmarkt differenzierten.“ Zwar würden häufig Beiträge über steigende steigende Mieten verfasst, diese jedoch selten mit den wachsenden regulatorischen Anforderungen an den Vermieter und dem stets steigenden Risiko der Wohnraumvermietung ins Verhältnis gesetzt. „Es stellt sich häufig die Frage, ob der Privatvermieter - der natürlich eine Gewinn mit der Vermietung von Wohnraum erzielen will - gänzlich als Anbieter aus dem Mietmarkt entfernt werden soll. Aktuell vollzieht sich ein politischer Paradigmenwechsel, der, wie es scheint, von weiten Teilen der Medien begleitet wird. Hieß es vor zwei Dekaden noch, die vermietete Eigentumswohnung sei das Mittel zur Vermögensbildung im Alter überhaupt, wird die Vermietung von Wohnraum von Politik und Medien zunehmend als anti-sozial herausgestellt, die erbrachte Leistung für den Mieter herabgewürdigt.“


Schlechte Stimmung und Enteignung: Das sind die Folgen für den Markt „Durch die kontinuierlich gestiegenen Preise würden nahezu sämtliche Kleinvermieter inzwischen satte Gewinne beim Verkauf ihrer Wohnungen realisieren. Jedoch würden die Eigentümer überwiegend an Selbstnutzer verkaufen, denn diese bezahlen im Schnitt 20% höhere Preise pro Quadratmeter, als Kapitalanleger, die die Immobilie weiter vermieten. Je unattraktiver die Vermietung also, insbesondere für Kleinsteigentümer wird, umso wahrscheinlicher werden sie sich zu einem Verkauf entschließen und dem Bestand der Städte weiteren Wohnraum zur Miete entziehen. Konzerne würden eine Enteignung mitunter sogar begrüßen - für diesen Vorgang müsste nämlich eine hohe Entschädigung bezahlt werden; für die Aktionäre der betroffenen Unternehmen wäre das durchaus kein schlechtes Geschäft - auf Kosten des Steuerzahlers.“, sagt Nitzsche.

„Ist diese Diskussion im Kern wirklich zielführend?", fragt Richard Nitzsche, "sollte man sich nicht proaktiv und gemeinschaftlich um eine Verbesserung der Gesamtsituation bemühen?“ Nitzsche verweist auf stets die gescheiterten politischen Regulierungsversuche, die Mietpreisbremse, Bestellerprinzip und den Mietendeckel in Berlin. Der Mietendeckel führte zu einem Abverkauf von Eigentumswohnungen in der Bundeshauptstadt. "Möchte man dies nun Deutschlandweit wiederholen?"


Einen ersten Ansatz zu einer lösungsorientierten Diskussion könnten die Immobilienverbände beitragen. Auf dem Portal Vermieter-Ratgeber heisst es, der Immobilienverband Nord (IVD Nord) und der BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen setzen sich unabhängig voneinander für eine „Versachlichung der wohnungspolitischen Diskussion“ ein.

Hoffentlich sind die Bemühungen der Verbände kein (weiterer) Tropfen auf den heißen Stein.


VermieterPRO - der spezialisierte Immobilienmakler für die Vermietung und den Verkauf Ihrer Kapitalanlage

VermieterPRO ist der Makler für die Vermietung und den Verkauf von Eigentumswohnungen, Kapitalanlagen und Mehrfamilienhäusern in der Metropolregion Frankfurt/ Rhein-Main. Mit tausenden erfolgreich vermieteter Wohnimmobilien sind wir Experten im Bereich Mietersuche und Immobilienmanagement. Als Immobilienmakler haben wir lokalen Markt im Fokus, behalten aber auch globale ökonomische, politische und wirtschaftliche Strömungen im Blick. So unterstützen wir Eigentümer zudem bei der Strukturierung und Optimierung ihres Immobiliönportfolios. Dafür verfügt VermieterPRO über ein starkes nationales und internationales Netzwerk, sodass wir unseren Kunden auch lukrative Investmentalternativen offerieren können. Gerade die internationale Diversifikation von Vermögenswerten in Märkte, die nicht mit Deutschland, dem Euroraum und dem Euro korreliert sind, gewinnt in jüngster Vergangenheit an Bedeutung.

Durch unsere internationale Vernetzung sind wir zudem etablierter Ansprechpartner von Unternehmen und namenhaften Relocation Agenturen, in Fragen der Immobiliensuche für Internationales Publikum (Expats), das bedingt durch Wechsel der Arbeitsstätte in der Region Frankfurt / Rhein-Main temporär oder dauerhaft ein neues Zuhause finden muss.

bottom of page